Königsbrück wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1331 vom böhmischen König das Stadtrecht. Seit 1527 war das Städtchen Zentrum der gleichnamigen Herrschaft.
Die Herren von Königsbrück
Zu barocker Zeit waren die Familien von Schellendorf und von Friesen Eigentümer. Von 1667 bis 1703 war es Maximilian Freiherr von Schellendorf, der um 1700 das jetzige Hauptschloss und die Wirtschaftsgebäude mit Gärtnerei errichten ließ. Nach dessen Tode übernahm seine Witwe, Johanna Margaretha Freifrau von Schellendorf Schloss und Herrschaft. In der Hauptkirche befindet sich ein Epitaph des Dresdner Hofbildhauers Paul Heermann, eines Zeitgenossen Balthasar Permosers, der an den verblichenen Freiherrn erinnert.
1726 – 1739 erwarb Heinrich Friedrich Graf von Friesen Königsbrück. Er kämpfte während des Großen Nordischen Krieges in russischen Diensten und nahm 1709 an der bedeutsamen Schlacht an der Poltawa teil, die den Wendepunkt im Großen Nordischen Krieg markierte. Seit 1712 stand er in sächsischen Diensten. 1716 ging er gegen Aufständische in Polen mit solcher Härte vor, dass der König ihn abberufen musste. Zudem hatte er sich mit Graf Jacob Heinrich von Flemming zerstritten. Er ging an den Dresdner Hof, wurde 1719 Oberfalknermeister und 1727 Oberkammerherr. 1731 erhielt er noch den Rang eines Generals der Infanterie, wurde 1734 Gouverneur von Dresden und zog sich danach eigentlich vom Militär zurück, aber mit dem Sturz von Minister Sulkowski im Jahre 1738 wurde er Kommandeur der Leibgarde zu Fuß. Verheiratet war Graf von Friesen mit Auguste Constanze von Cosel, der illegitimen Tochter Augusts des Starken mit Constantia von Cosel (Gräfin Cosel).
Heinrich Friedrich folgte 1739-1755 sein Sohn, August Heinrich Graf von Friesen. Er wurde 1744 Oberstleutnant in der sächsischen Garde du Corps und kämpfte unter anderem 1745 in der Schlacht bei Kesselsdorf (2. Schlesischer Krieg). 1745 wird er zum Oberst befördert und von Friedrich August II. nach Wien entsandt. 1746 trat er in die französische Armee ein und erwarb sich dort großes Ansehen. 1749 besuchte er Dresden und wurde dabei auch zum sächsischen Generalmajor ernannt. Als nach seinem Tod der Versuch der Großmutter (Gräfin Cosel) sein Erbe in Königsbrück anzutreten, gescheitert war, folgte zwischen 1756-1768 Johann Friedrich Ernst Freiherr von Friesen als Eigentümer in Königsbrück.
Postgeschichte
1670 erfolgte die erste Nennung einer Post in Königsbrück. Sie war im Grundstück Markt 18 untergebracht. In ihr wurden auch die Pferdegespanne ausgetauscht. 1694 fuhr die erste Fahrpost wöchentlich zweimal von Leipzig über Königsbrück nach Breslau. Bereits 1711 bestand eine Postanstalt, verbunden mit einer Posthalterei (Anspannung). Adam Friedrich Zürner, der „Grentzkommisarius“, weilte 1724 mit insgesamt 6 Leuten für 2 Tage in der Stadt. Er logierte im Gasthof „Zum Roten Hirsch“ und musste dafür 13 Taler, 11 Groschen und 6 Pfennig aufbringen.
Zürner traf in Königsbrück die Vorbereitungen zum Setzen der zwei für die Stadt bestimmten Post-Meilensäulen. Diese sind dann im Mai 1725 an der Ecke Weissbacher-/ Louisenstraße und rechtsseitig der Baderbrücke aufgestellt wurden, nachdem sie in Einzelteilen mit drei Pferdefuhren aus Dresden angeliefert worden waren. Im Jahre 1880 wurden die Postsäulen durch Staatsstraßenverwaltung als unnütz und verkehrsgefährdend eingestuft und entfernt. Erhalten geblieben ist aber eine Halbmeilensäule von 1722 auf der Kamenzer Straße auf Höhe des Friedhofes.
1793 verkehrte die fahrende Post Leipzig-Breslau und die fahrende Post Dresden-Guben durch Königsbrück. Das Postfuhrwesen hatte damals einen bedeutenden Umfang. So mussten zum Beispiel im Jahre 1810 bei der Durchreise des Königs von Sachsen samt Gefolge 320 Pferde gestellt werden. Der französische Kaiser kam 1813 bei seiner Durchreise mit 76 gestellten Pferden aus.
19. Jahrhundert bis heute
Im 19. Jh. entwickelte sich Königsbrück zu einer kaiserlichen Garnisonsstadt. Drei Kasernenanlagen und ein Truppenübungsplatz dominierten ein Jahrhundert das Leben in der Stadt. Der ehemalige Übungsplatz ist heute eines der größten Naturschutzgebiete Deutschlands. Nach der Wende gab sich Königsbrück auch den Beinamen „Kamelienstadt an der Via Regia“. Die 180 Jahre alten Gewächse kann man sonntags von 10 bis 17 Uhr (Blütezeit Januar -März) in der Orangerie am Schloss bewundern.
- Barocke Hauptkirche (1682)
- Hospital- bzw. Friedhofskirche (1578/79)
- Schloss (1700) mit Park und Kamelienschau
- Apothekerlusthaus (18. Jahrhundert)
- Baderbrücke (1558)
- Rathaus (1848)
- Friedhof mit sakralen Kunstdenkmalen
- Löwen- Apotheke (1690)
- Miniaturenaustellung bedeutender Bauwerke entlang der VIA REGIA (30 Modelle entlang der mittelalterlichen europäischen Ost-West-Verbindung von Krakau über Görlitz bis Saarbrücken (Mo.- Fr. 10 bis 16 Uhr)
Eine Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten findet man z. B. unter
Links: