Sagan wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt um 1285 das Stadtrecht. Das Herzogtum Sagan bestand bereits seit 1274. Der 1284 gegründete Augustiner-Chorherrenstift war im späten Mittelalter ein kultureller Mittelpunkt der Region. Die Wirtschaft Sagans war geprägt von Tuchmacherei, Bierbrauerei und Eisenhandel.
Die Wettiner in Sagan
Im Jahre 1472 kauften die Wettiner Fürstentum und Stadt. 77 Jahre herrschten nacheinander Albrecht der Beherzte, Georg der Bärtige, Heinrich der Fromme und Moritz von Sachsen. Letzterer überließ Sagan 1549 dem böhmischen Landesherrn Ferdinand I., eine Handlung, die August der Starke später wegen seiner Bestrebungen, Sachsen und Polen auch territorial zu verbinden, vermutlich gern revidiert hätte.
Kulturelle Blüte
1627 gelangte Albrecht von Wallenstein in den Besitz der Stadt. Auf seine Einladung hin wirkte 1627 bis zu seinem Tode 1630 der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler in Sagan. 1646 erwarb Wenzel Eusebius von Lobkowitz die Stadt; dieser ließ später das Schloss nach Plänen des italienischen Architekten Antonio della Porta neu bauen. 1742 musste Sagan gemeinsam mit einem Großteil Schlesiens von den Habsburgern an Preußen abgetreten werden. Unter der Herzogin Dorothea von Talleyrand – Perigord (1793 bis 1862) erlebte die Stadt ihre kulturelle Hoch-Zeit. Die Herzogin führte eine ausgedehnte Korrespondenz, darunter mit Dumas, Balzac, Stendhal, Liszt und Chopin. Stendhal war im Schloss auch mehrmals zu Gast.
Berühmt- berüchtigt: Stalag Luft
1942, während des Zweiten Weltkrieges, wurden unweit der Stadt die Strafgefangenenlager Stalag VIII C und das Stalag Luft III errichtet. In letzterem wurden Piloten abgeschossener alliierter Flugzeuge interniert. Am 24. März 1944 gelang 76 alliierten Kriegsgefangenen durch einen 110 m langen und zehn Meter tiefen Tunnel die Flucht aus dem Lager. Heute erinnert das „Museum des Martyriums der alliierten Kriegsgefangenen“ an die damaligen Ereignisse, die auch die Vorlage für den 1963 gedrehten Film „Gesprengte Ketten“ mit Steve McQueen und Charles Bronson in den Hauptrollen bildeten.
Nachkriegszeit
Im Februar 1945 besetzten sowjetische Truppen nach erbitterten Kämpfen Sagan. Die Stadt wurde polnisch. Ihre Enttrümmerung begann 1947. 1983 konnten die Wiederaufbauarbeiten am Residenzschloss vollendet werden. Żagań ist heute Heimat von 26.000 Einwohnern.
- Fürstliches Schloss (Zamek książęcy) – dreiflügliges Residenzschloß, erbaut zwischen 1670 und 1700 mit imposanter Freitreppe, Orangerie und ausgedehnter Parkanlage im englischen Stil
- Slowianskiplatz (Plac Słowiański) mit Barockpalais (Stadtverwaltung)
- Augustinerkirche (Kościół p.w. Wniebowzięcia Najświętszej Marii Panny), gotische Augustinerkirche ((13. Jh.) mit Altar aus der Schule Veit Stoß‘
- Klosters des Hl. Augustin (Klasztor augustianów)
- Biblioteka Poaugustiańska mit Bibliothek mit barocker Inneneinrichtung (Besichtigungen nach vorheriger Anmeldung unter 0048/68/3777154 oder -3671118)
- Peter und Pauls-Kirche mit Jesuitenkolleg (Kościół św. Piotra i Pawła wraz z kolegium jezuickim)
- Reste der Stadtmauern
- Frauenkirche und Heilig-Grab-Kapelle (Kościół parafialny p.w. Nawiedzenia NMP i Kaplica Bożego Grobu)
- Kriegsgefangenenlager-Museum (Muzeum Obozów Jenieckich)
- Museum „Vier Panzersoldaten und ein Hund“ (Muzeum „Czterej pancerni i pies“) – zur polnischen Kult-TV-Serie
Hotel Willa Park
ul. Pilsudskiego 19C
www.willapark.pl
Pensjonat i Restauracja Bartosz
Ul. Żarska 46
tel. +48 500 035 766
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